Bis zu 2.500 Flüchtlinge drängen in Tirol heuer auf den Arbeitsmarkt. WK-Vizepräsident Martin Felder fordert Intensiv-Sprachkurse und ausführliche Testungen, um die Integration der asylberechtigten Flüchtlinge zu beschleunigen.
Das Flüchtlingsthema ist das bestimmte Thema des Jahres 2016. „6.600 Asylwerber waren Ende 2015 in Tirol gemeldet. Fast 500 Asylberechtigte konnten im Vorjahr in ein Arbeitsverhältnis vermittelt werden, eine Vielzahl absolvierte Schulungsmaßnahmen“, weiß WK-Vizepräsident Martin Felder. „Für 2016 geht das AMS von weiteren 1.600 bis 2.500 asylberechtigten Flüchtlingen und subsidiär Schutzberechtigten aus, die Zugang zum Tiroler Arbeitsmarkt erhalten.“
Deshalb muss alles getan werden, damit man sie schnellst- und bestmöglich in den Arbeitsmarkt integrieren kann (siehe Forderungen der Wirtschaftskammer unten). „Größtes Problem sind die fehlenden Deutschkenntnisse und außerdem haben wir keine Informationen über das Qualifikationsniveau. Diese Probleme müssen gelöst werden, sonst wird die Integration der Asylberechtigten nicht gelingen“, hält Felder fest.
Zugang zum Arbeitsmarkt muss erleichtert werden
Die Vorbereitungen zur Abhaltung von Deutschkursen in den Flüchtlingsheimen laufen gerade an. Martin Felder gehen die Vorgaben allerdings nicht weit genug. „Sprache sollte in einem geregelten Umfeld angeboten werden und nicht in einem Flüchtlingsheim. Auch die Intensität muss gesteigert werden, weil wir die Flüchtlinge schnell integrieren müssen. Zwei mal pro Woche vier bis sechs Stunden sind einfach zu wenig, wir brauchen Intensivkurse.“
Weiters fordert Felder einen „Qualifikationspass“ und damit die Feststellung sämtlicher Qualifikationen der Asylwerber. „Nicht nur theoretische, sondern auch praktische Fähigkeiten müssen abgetestet werden, weil die meisten natürlich keine Zeugnisse dabei haben.“
Auf Seiten des Bundes müsse der Zugang zum Arbeitsmarkt für Asylberechtigte deutlich erleichtert werden. Sonst seien diese häufig zur Untätigkeit verdammt, so der Vizepräsident.